Es heißt ja so
schön „Always look on the bright side of life“, zumindest hört man diesen
Spruch immer wieder oder ein deutlich weniger kreativer Mensch sagt dann sowas
wie „Don’t worry, be happy“. Tut mir Leid, euch das sagen zu müssen, aber das
hilft jemandem wie mir leider kein Stück weiter!
Ebenso wenig die Frage „Ist alles okay?“ und so weiter, das nötigt den Gefragten ja schon fast dazu antworten zu müssen, obwohl man eigentlich nur seine Ruhe haben will … Klar, das wissen die Leute im ersten Moment, aber wenn man auf die Frage mit einem „Ist egal“ oder „Ich möchte nicht darüber reden“ antwortet, dann sollte man es dabei lassen. Dass das für viele nicht wirklich verständlich ist, bzw. man ja nur helfen möchte, verstehe ich absolut, aber oftmals ist man dazu gezwungen weniger Distanz zu halten, als man in dem Moment wirklich möchte.
Ebenso wenig die Frage „Ist alles okay?“ und so weiter, das nötigt den Gefragten ja schon fast dazu antworten zu müssen, obwohl man eigentlich nur seine Ruhe haben will … Klar, das wissen die Leute im ersten Moment, aber wenn man auf die Frage mit einem „Ist egal“ oder „Ich möchte nicht darüber reden“ antwortet, dann sollte man es dabei lassen. Dass das für viele nicht wirklich verständlich ist, bzw. man ja nur helfen möchte, verstehe ich absolut, aber oftmals ist man dazu gezwungen weniger Distanz zu halten, als man in dem Moment wirklich möchte.
Wenn ich mit
meiner Fahrgemeinschaft auf dem Weg zur Arbeit bin, kann ich mich im Auto
leider nicht zurückziehen, auch während der Arbeit fehlt mir dazu jede
Möglichkeit, jedoch versuche ich den Leuten klarzumachen, dass ich nicht
wirklich an einer Unterhaltung oder Small Talk oder what so ever interessiert
bin … Mir würde jetzt ein echt herablassender Vergleich einfallen, aber das
würde meinerseits implizieren, dass ich meinen Kolleginnen und Kollegen die
Schuld in die Schuhe schiebe, obwohl sie keine tragen, doch verstehe ich es
nicht, wieso man immer und immer wieder fragen muss, ob alles in Ordnung ist …
Das will mir nicht in den Schädel und das treibt mich noch tiefer in das Loch,
in dem ich ohnehin schon stecke. Dabei sagt mir auch noch fast jeder, dass man
mir ansieht, dass es mir nicht gut geht.
Ich könnte mich
hier dumm und dämlich schreiben, mit Vergleichen, Erläuterungen und so weiter,
was in mir, bzw. mit mir los ist, aber dann können wir auch gleich wieder oben
anfangen, da kaum wer das Problem der Depression versteht.
Mal blöd gesagt: Meine
Gefühlswelt verhält sich zur Zeit so, als wäre ein mir nahestehender Mensch
verstorben. Ich fühle mich leer und vollkommen von aller Welt im Stich
gelassen, nicht zwangsläufig von den Menschen um mich herum, aber vielleicht
kannst du dir denken, wie das ist, dieses Gefühl.
Und nun ergänze
ich etwas: So geht es mir in fast 75 Prozent aller Tage.
Oftmals reicht
schon ein kleiner Schubser aus, um diese Gefühle wieder hochzubringen.
Gefühlswelt auf Messers Schneide könnte man sagen … Einige mögen sagen, dass
ich einfach überempfindlich sei oder emotional unausgeglichen, dabei versuche
ich mein Menschenmöglichstes, immer positiv gestimmt zu bleiben, nur dann der
Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und schon benötige ich einen Panic-Room.
Meist sogar nicht
einmal, um mich abzugrenzen, sondern um Leuten nicht vor den Kopf zu hauen, was
ich in dem Moment denke, denn wenn ich in diesem Loch stecke, werde ich meist
unvorsichtig, was meine Äußerungen angeht und dann wird der liebe, gute Sebbo
schnell zum sachlichen und ehrlichen Sebbo und der beschönigt nichts, da ist
keine Blume mehr, durch die gesprochen wird.
Fehler anderer
werden offen angesprochen, direkt adressiert und kritisiert, oftmals unüberlegt
und nicht gerade im freundlichsten Ton, aber selbst das versuche ich möglichst
zu vermeiden.
Aktuell bin ich
wieder in einer solchen Stimmung und knappe 3 Meter vor mir arbeitet ein
Kollege in einem unsagbarem Schneckentempo. Habe ich ihn mal mit „guter
Stimmung“ darauf angesprochen? Auf jeden Fall! Möchte ich ihn nun, mit „schlechter
Stimmung“ darauf aufmerksam machen? Auf keinen Fall … Dabei müsste ich es.
Labels werden mit sorgsamster Kleinstarbeit vom Karton von ihm entfernt,
deutlich sauberer als bei jedem anderen Kollegen, aber was ist nun das Problem?
Ganz einfach! Die scheiß Kartonage wird ohnehin entsorgt, die Label darauf
auch, zwar separat, aber da interessiert es keine Sau, ob da noch Kartonage
dran klebt oder nicht … Einfach abreißen und gut ist, aber nein, lieber die
Zeit damit vertrödeln, am Aufkleber rumzupopeln … Bei sowas könnte ich echt
ausflippen und würde am Liebsten einfach mal losbrüllen, aber darf man ja
nicht, also runterschlucken und freundlich darauf aufmerksam machen, damit man
ja niemandem zu nahe tritt …
Der Kollege an
der Station daneben hört irgendwelchen Rap oder wie auch immer sich diese
musikalische Verunstaltung schimpft und selbst da darf man nichts sagen, weil
sich dann drei weitere Arbeitskollegen beschweren, dass sie doch „Musik“ hören
möchten … Allgemeines Radio spielt ja eh nur Rotz und dann lieber „Musik“
laufen lassen, die nur von Leuten gehört wird, die ohnehin schon ausreichend
Probleme haben, sich vernünftig zu artikulieren und dabei spiele ich nicht auf
die ethnische Abstammung an!
Boom, da könnte
mir echt der Kragen und auch die Rübe platzen … Dabei ist mir gar nicht danach
schlecht drauf zu sein.
Eigentlich würde
ich gerne mit meinen Kolleginnen und Kollegen reden, über welche Themen auch
immer, es sei denn, irgendwer will wieder darüber reden, wie toll The Walking
Dead doch sei … Darauf kann ich verzichten, aber generell möchte ich
kommunizieren. Nur fällt mir das echt schwer, weil ich im gleichen Atemzug
eigentlich lieber eine stille, einsame Ecke aufsuchen möchte, um da die Zeit
abzuwarten, bis ich wieder nach hause gehen kann, um da meine Festung der
Einsamkeit zu genießen.
Ja, es ist
kompliziert, für den, der mich erlebt und nicht mit mir umzugehen weiß, aber
auch für mich, der nicht weiß, wohin es gehen soll und die Stimmung schwankt
dabei sehr stark.
Ich weiß nicht
einmal, ob das, was ich hier schreibe für irgendwen einen Sinn ergibt oder ob
es totaler Bullshit in deinem Auge ist.
Mir fällt es
nicht schwer zu sagen, dass es mir nicht gut geht, bzw. dass ich lieber in Ruhe
gelassen werden möchte, aber das, was in mir vorgeht, zu beschrieben, das fällt
mir echt extrem schwer in Worte zu fassen oder an guten Beispielen klar zu
machen.
…
Heute habe ich mir
besagten, schneckenlangsamen Kollegen mal vorgeknöpft und erstmal sachlich erklärt,
was er eigentlich so alles falsch macht … War er natürlich wenig begeistert
anfangs, aber je mehr ich auf seine Arbeitsweise eingegangen bin und wie ich
das machen würde, desto interessierter wurde er und tatsächlich hat er einiges
an Tempo zugelegt, auch wenn er immer noch sehr kleinlich ist, was Aufkleber
und deren Entfernung angeht.
Meine Laune hat
sich allerdings kaum gebessert, da ich zur Zeit nur noch Niederschläge erlebe …
First World Problems zwar, aber dennoch alles Mist.
Meine
Internetverbindung ist nach wie vor nicht stabil, trotz neuer Horizont Kiste.
Das Problem besteht nach wie vor und ich finde keine Lösung … Würde es nur
meinen PC betreffen, wäre wohl die Netzwerkkarte oder das Kabel Schuld, aber
alle Geräte im WLAN sind auch davon betroffen und sobald die Störung auftritt
ist sogar mein Handy schneller im Netz unterwegs, als mein Notebook und das
trotz aufgebrauchtem Datenvolumen – Das habe ich sogar mit meinem Camcorder
aufgenommen!
Lösung meines
Providers ist nun, mich weitere zwei Wochen schmoren zu lassen und mir ein
neues Kabelmodem zukommen zu lassen, dass ich zusätzlich betrieben darf …
Super! Also zwei Wochen warten, ob das hilft, statt mal einen Techniker kommen
zu lassen, der mir vielleicht mal eine funktionierende Horizont Kiste
vorbeibringt, bzw. einen, der mal die Kiste auf einen eventuellen, mehrfach
auftretenden Defekt überprüft. Ärgert mich einfach …
Hinzu kommt, dass
mein Finanzierungsantrag für mein neues Notebook wiederholt abgelehnt wurde und
ich keinerlei Info bekomme, warum dem so ist.
Und dann noch
einige andere Sorgen, über die ich hier nicht reden möchte, bzw. kann, weil sie
arg persönlich sind.
Ja, bis auf
Letzteres First World Problems, aber was will man machen?
Gut, ich entlasse
euch erstmal aus meinem Trauerkeller und wir, bzw. ihr lest in Kürze was neues,
nicht ganz so Wirres.
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